Mittwoch, 30. März 2011

Wolfgang Hohlbein im Literaturhaus Köln - ein Interview

Hohlbein im Literaturhaus Köln (Foto:Ohrem)




Wolfgang Hohlbein: über 200 Bücher, die über 35 Millionen Mal verkauft wurden. Eine riesige und treue Fangemeinde scheint ein Garant zu sein für ein volles Literaturhaus.
Der Hund liegt im Detail begraben. Auf Hohlbeins Homepage war die falsche Adresse angegeben. Und so dürften die Fantasy und Science-Fiction-Jünger wohl leider irgendwo in Köln ein Literaturhaus gesucht haben, wo es bestimmt keines gibt und nie eines gegeben hat.
Hohlbein nahm es gelassen und las auch für 25 Gäste vor ziemlich leerem Saal aus seinem neuen Roman Infinity - Der Turm. Christoph Ohrem hatte die Gelegenheit Wolfgang Hohlbein mit fünf nebensächlichen Fragen vom leeren Literaturhaus abzulenken.





Dienstag, 29. März 2011

Lost in Leipzig- Messe für Anfänger


Die Leipziger Buchmesse - zeitgleich zur Lit.Cologne, gilt sie als die anspruchsvolle Variante der Frankfurter Buchmesse. Seitenansichtsreporter Christoph Ohrem hat sich dort umgehört und keine Umstände gescheut, um die besten Geheimtipps der Messe aufzutun. Wie er es hinbekommen hat, sich einen wirklichen Überblick zu verschaffen, könnt ihr Euch selbst anhören:


Reportage als Download

Freitag, 18. März 2011

Die Buchmesse in Leipzig - die Lesemesse / 2. Tag

Nicht lange braucht man, um einen der etablierten und großen Kölner Verlage zu finden. Ob es nun dieser Mediengigant ist, oder doch die Konkurrenz von Kiepenheuer & Witsch. So weit sich das Programm der beiden voneinander entfernen kann, so nah liegen die beiden Stände auf der Leipziger Buchmesse zusammen. Aber schließlich ist man nicht auf der Buchmesse, um sich mit Altbekanntem abzugeben. Also auf in Halle 3, wo die jungen Verlage ihre häufig nicht mehr als 2m² haben.
Inmitten der jungen Verlage mühen sich die verschiedenen jungen Autoren darum, trotz Nervosität und häufig nicht ganz so großem Interesse Aufmerksamkeit zu erregen. Leider klingt das bei einigen mehr nach eingeschlafenen Füßen und Hauptsatzpantoffeln als nach spannender Lektüre... Aber immerhin trifft man hier auch Verlage wie Poetenladen, Kookbooks und luxbooks. Auch der Supposé-Verlag mit seinem merkwürdigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Hörbuch-Programm macht Lust auf mehr.
Und dann bleibt man an der Bibel hängen, dem Buch der Bücher:




Auf den Bühnen der Jugendliteratur mühen sich derweil alte Bekannte ab. Oliver Uschmann liest aus seinem Buch "nicht weit vom Stamm" und erklärt den Zuhörern, dass die Jugendlichen wirklich so sprechen. Im Lesezoo auf Kölncampus ein paar Tage früher hat er noch andere Töne angeschlagen, als er aus seinen "Hartmut und ich"-Romanen vorgelesen hat. Könnt ihr übrigens noch hören: Sonntag um 22.00 Uhr.
 Ein Blick hinter die Kulissen verrät, dass nicht alle 5 Hallen voll ausgenutzt werden. In der Halle für Jugendbücher und Internationales können noch einige Lufthansa-Maschinen Unterschlupf finden.
Wer das schon für spooky hält, der hat noch nicht gesehen, was in der Fantasy-Ecke los ist...




Karneval ist nichts dagegen... also gut das stimmt nicht. Aber hier ist wirklich ein Paradies für Goths und andere Freaks, die auf Manga stehen. Da wird das blaue Sofa dann natürlich zum schwarzen Sofa und der Rollenspiel-Nerd zu einem strahlenden Held in einer Rüstung...

Tatsächlich trifft man aber auch Menschen, die auf andere Art verrückt sind. Im Eingangsbereich befindet sich die Textbox. Das ist ein Projekt des Poetry-Slamers Bas Böttcher. Hier können die Besucher wirlich hören, was gelesen wird, weil sie sich Kopfhörer aufsetzen müssen. Ein Fisch im Aquarium hat es vielleicht gemütlicher, aber dafür sicher nicht soviel Aufmerksamkeit.

Ach ja... Serbien ist ja der Schwerpunkt. Aber da verstehe ich kein Wort...

Und worüber man nichts sagen kann, darüber muss man schweigen...

Donnerstag, 17. März 2011

Die Buchmesse in Leipzig - die Lesemesse


Der erste Tag: Die Leipziger Buchmesse hat ihre Tore geöffnet. Für einen Journalisten beginnt der Tag ersteinmal damit, sich zu akkreditieren, nachdem man am Messeturm vorbei den Eingang gefunden hat. Gut, dass es hier schön geordent zugeht und eigentlich nicht wirklich viel los ist. Das dürfte sich am Wochenende ändern, wenn sich die Besucherströme ungehemmt über das Gelände ergießen. Im Vergleich mit der Frankfurter Buchmesse hat man auf dem riesigen Gelände dennoch eher den Eindruck, das es überschaubar bleibt. Der größte Unterschied ist, dass hier Buisness und Besuchertage gleichzeitig stattfinden. Ist viel angenehmer.


Die Messe in Zahlen: 2.150 Aussteller insgesamt. 36 vertretene Länder. Schwerpunkt Serbien. 67.000 m² Bruttofläche... alles ein bisschen größer als in den Jahren zuvor. Und ein Jubiläum gibt es auch zu feiern. Das Lesefest "Leipzig liest" geht ins 20. Jahr. Besonders gefeiert wird das am Samstag mit einer langen Lyriknacht. 

Eindrücke von der Messe gibt es viele. Lesen scheint gar nicht so "out" zu sein, wie viele einem verkaufen wollen, wenn sie darauf aus sind den Markt durch e-books und ähnliche andere Spielereien zu verjüngen. Am größten ist derAndrang natürlich immer da, wo man die Menschen auf den Bühnen kennt. Literaturpäpste und -päpstinnen geben sich hier das Mikro in die Hand...
Die ARD hat sich auf dieser Buchmesse selbst übertroffen. Gefühlt haben sie die ganze Halle 3 besetzt mit ihrem Hörforum...

Es gibt aber auch Projekte, die mit weniger Pomp auskommen. So diskutieren auch einmal Internetverlage von "Gratis-Hörspielen" darüber, warum zum Teufel sie eigentlich viel Arbeit Hörspiele stecken, an denen niemand etwas verdienen wird. Das Hoerspielprojekt diskutierte mit mindcrushers.de... wie so oft bleibt es allerdings beim Aneinanderreihen von Anekdoten. PR Arbeit auf einer Messe ist leider nicht immer inhaltsschwer. Aber wundert das wirklich wen?

A Propos wundern. In der überangepassten Messewelt findet der Interessierte doch auch immer wieder einmal einen bunten Vogel. Das Publikum bestand aus zwei Menschen, die der Vogel zum Schluss zum Applaus zwingen musste. Sinn und Zweck des Auftritts wird wohl auf ewig in den Analen der Leipziger Messechronik verloren gehen. Und wahrscheinlich ist das auch gut so.


Vielleicht muss man das gar nicht erwähnen, aber die Preise auf der Messe sind die eines Flughafens. Dennoch rettet einen ein Stuhl und ein schlechter Kaffee doch davor die gute Laune zu verlieren. So findet man nach drei Stunden wieder die Kraft noch einige Stände zu besuchen und das ein oder andere Gespräch zu führen.

Auf den Ausgang zustrebend trifft man sogar die netten Kollegen vom Leipziger Hochschulradio Mephisto. Man fachsimpelt, lacht und beglückwünscht sich gegenseitig für die Arbeit. Dann nimmt der Radionachwuchs das Programm wieder auf. Mit Wolfgang Lippert. Nun, Geschmäcker sind verschieden...

Mal schauen, wohin es heute Abend geht, wenn es heißt: Leipzig liest.